LOCKERE LEINE (mind 3 Meter) bedeutet:
Brustgeschirr statt Halsband & LOCKERE LEINE statt straffer Leine
..Weils DEN Unterschied macht:
- SICHERHEIT
Hunde haben ein hohes Sicherheitsbedürfnis. Sie sind zwar keine Fluchttiere, aber auch sie mögen es nicht, sich eingeengt zu fühlen. So kommt auch der Hund mit Situationen besser klar, in denen er keinen Zug an der Leine spürt! Egal ob Schnuppern, andere Hunde ,vorbeigehende Menschen, Radfahrer , Geräusche und andere Eindrücke der Umgebung. Alles kann ohne Zug an der Leine besser verarbeitet werden, denn der Körper steht nicht unter zusätzlichem psychischen Stress da er sich körperlich gefangen fühlt!
- ENTSPANNUNG
Lockere Leine bedeutet vor allem Entspannung! Entspannung der Muskulatur auf beiden Seiten der Leine! Entspannung von Körper, Geist und Seele. Bei lockerer Leine kann man sich auf das wesentliche Gefühl konzentrieren. Man kann sich besser konzentrieren und die Aufmerksamkeit fokussieren. Auf innere und äußere Reize die es zu entdecken und verarbeiten gilt. Leinenzug wirkt sich belastend aus. Selbst wenn der Hund nur in Warteposition ist (Hundebesitzer unterhalten sich oder warten auf den Bus; Hund ist in SITZ oder PLATZ Position und bewegt sich nicht), sieht man sooft angezogene Leinen! Wie unangenehm und unnötig. Der Hund kann sich weder entspannen, noch ruhen.Bei jeder unbewussten Handbewegung bekommt er den Impuls von der Leinenbewegung übertragen und fragt sich: ,,War das jetzt ein Signal ? ah doch nicht,´´ und das wiederholt sich xmal bis es wirklich wieder weiter geht!
- GESUNDES KÖRPERGEFÜHL
An der lockeren Leine behält der Körper ein Gefühl der Selbstbestimmung und Bewegungsfreiheit. Gerade auch um sich artgerecht verständigen zu können, benötigen Hunde die körperliche Uneingeschränktheit um Raum für ihre Körpersprache zu haben. Von Nasen- bis Schwanzspitze! Man könnte sagen 99% der Körpersignale der Hunde sind Konfliktvermeidungsgesten. Mit deutlichen Beschwichtigungssignalen, auch Calming Signals genannt, kommunizieren sie mit Artgenossen, Menschen aber auch der Umgebung und Gegenständen! Von sich aus ist der Hund durch die Evolution darauf geprägt Verletzungen und Konflikte zu vermeiden! Respektiert man den Hund und sein Wesen und achtet auf seine Körpersprache kommt es demnach nie zu einem Problem! ( Hunde die knurren sagen demnach einfach nur bitte hör auf, komm nicht näher.. Wenn man das versteht, ist nur noch ein Hund, dem man das Knurren aberzogen hat, wirklich eine Gefahr! )
- FREIWILLIGKEIT
Bei lockerer Leine wissen wir selbst sowie die Umgebung dass der Hund durch seinen freien Willen, sowie in Harmonie mit sich, dem Menschen und der Welt ist, wodurch er zurechnungsfähig und ausgeglichen reagieren wird. Nur wer seinen Hund kennt, kann ihm vertrauen. Wenn der Hund versteht was man von ihm verlangt wird er auch folgen. Es liegt in der Natur des Hundes uns folgen zu wollen. (trauriger Weise wissen die ´´sogenannten unfolgsamen´´ Hunde nur einfach nicht was Herrchen von ihm denn überhaupt will!)
- FUNKTIONIERENDE KOMMUNIKATION
Zweiseitige Kommunikation bedeutet dass man den Gegenüber versteht und
auf sein Feedback achtet und vor allem darauf eingeht. Die Leine ist nur eine
( nicht spürbare) Absicherung,
wobei der eigentliche Kontakt und die Verbindung durch den (immer
wieder kehrenden) Augenkontakt besteht. So wird eine verlässliche
Orientierung gewährleistet, Hund und Mensch stehen in einem festen Dialog.
- GUTE BEZIEHUNG / TEAMWORK
Eine gute Beziehung entsteht durch gegenseitiges Verständnis und Vertrauen. Respektvoller gewaltfreier Umgang zählt hier dazu. Ein ständiger Zug an der Leine ist für keinen der Beteiligten angenehm oder gesund. Jedes Lebewesen braucht seine Distanzzone und diese zu kennen und mit ihr respektvoll umgehen zu können bedeutet auch eine gute Beziehung zu haben. Gegenseitiges Vertrauen heißt auch den Gegenüber zu kennen und zu akzeptieren, dann kann man sich gegenseitig auf seine Reaktionen verlassen. Lockere Leine steht hier auch für Vertrauen und Respekt. An der lockeren Leine wird man seinen Hund nie in unfaire Situationen zwingen!
- GESUNDE SOZIALKONTAKTE
An der lockeren Leine fühlt sich der Hund nicht eingeengt und somit auch nicht bedroht. Ist er gut sozialisiert, freut er sich auch an der Leine über netten Sozialkontakt, auch wenn es nur schnuppern ohne los laufen bedeutet. Ein Hund der mit der Leine nichts Unangenehmes verbindet macht keinen Unterschied im Sozialkontakt mit oder ohne Leine. Um die lockere Leine für diesen Fall gewährleisten zu können empfiehlt sich eine mindestens 3, oder aber auch 5 bis 6 Meter Leine speziell für das Treffen von Artgenossen. Man kann die Schleppleine in dieser Situation auch kurz fallen lassen, um den Hunden genügend Bewegungsfreiraum zu geben. (in geeigneter Gegend, wenn der Hund nicht übermäßig ängstlich oder aggressiv reagiert, und Impulskontrolle besteht) An seiner Körperhaltung erkennt man, sowie der Hund gegenüber, ob Kontakt erwünscht ist und gegenseitige Sympathie vorhanden ist oder nicht! Und praktischerweise kann man zusätzlich das Gespräch mit dem anderen Menschen suchen, um bezüglich Verträglichkeit im Vorhinein Klarheit zu schaffen!
- GESUNDHEIT
Weniger (Muskel)Anspannung , weniger Stress, mehr Entspannung durch körperliches & seelisches Wohlbefinden wirkt sich natürlich auch positiv auf die Gesundheit aus.
NICHT VERGESSEN:
- NIEMALS AN DER LEINE ZIEHEN ODER RUCKEN
- RESPEKTIERE DIE KÖRPERSPRACHE DEINES
HUNDES
(Gewaltfreie Hundeerziehung durch
Zweiseitige Kommunikation
ist Gewaltfreie Kommunikation Mensch-Hund)
- ZUG ERZEUGT GEGENZUG
- GEWALT ERZEUGT GEGENGEWALT
- DEM HUND NICHT FOLGEN WENN ER AN DER LEINE
ZIEHT- SONDERN: AUFMERKSAMKEITSSIGNAL VOR
KOMMANDO EINBAUEN
- KEINE JOJO-LEINEN VERWENDEN – HUND LERNT DABEI
AUTOMATISCH, DASS ZIEHEN ERFOLG BRINGT
- LOB/POSITIVE BÄSTÄRKUNG INNERHALB VON 1 er SEKUNDE
- DER HUND IST WIE DER MENSCH EIN
GEWOHNHEITSTIER
- TRAINING IST ALLTAG UND ALLTAG IST TRAINING
Von Anfang an,an lockerer Leine gehen, macht Sinn! Dafür muss der Mensch von Anfang an die richtige Technik kennen, damit sich keine falschen Gewohnheiten einschleichen ! Ein Hund kann wie der Mensch ein Leben lang Neues lernen, aber das geht nur durch konsequente Wiederholungen.Was er somit lernt, entscheiden wir.
Sobald Probleme auftauchen, nicht ignorieren, sondern besser früher als später Ursache herausfinden!
ARTGERECHTE HALTUNG:
Idealerweise genug Ruhe (17- 20Stunden Schlaf/Tag) & das richtige Maß an körperlicher und geistiger Auslastung( wie z.B. verschiedene angenehme Sozialkontakte uvm)
Angelika Preyer
Wiesenweg 33 Steinbach
1140 Wien
Tel: 0676/3781926
Tierschutz & Teamtraining Mensch – Hund
Wien, 25.10.2015
Leider fällt mir weltweit in allgemeinen Grafiken bis hin zu Brustgeschirrwerbungen immer wieder auf, dass auf den Zustand der Leine nicht hingewiesen wird und sie sogar irreführender Weise überall straff eingezeichnet ist! Dies ist veraltet und nicht sinngemäß. Es führt zu einer falschen Allgemeinbildung. Es ist mir, im Sinne der richtigen Hundehaltung, ein großes Anliegen mit diesem Missverständnis aufzuräumen und auf die Bedeutung der lockeren Leinenführung verstärkt hinzuweisen. Es wäre schön wenn eines modernen Tages nur noch Abbildungen von lockerer Leine in den Grafiken sowie in den Köpfen der Menschen sind. Die Hunde werden es uns danken.
Es ist zu empfehlen zu Beginn der Hundehaltung , bzw. spätestens beim ersten Spaziergang diese Technik zu lernen, denn weder für den Menschen genauso wenig wie für den Hund ist die Leine etwas Natürliches, wir müssen nun mal lernen damit zu leben, deswegen besser früher schnell und einfach als später mühsam und langwierig.